Zur Person

Mein Name ist Ingmar M. Braun. Ich wurde 1976 in Basel geboren. Seit meiner frühen Kindheit interessiere ich mich für die Archäologie und Geologie. Angefangen hat alles, als ich begann Versteinerungen und Steine in der Region Basel zu suchen. Dies führte dazu, dass ich im Alter zwischen 8 und 10 Jahren in meiner Wohngemeinde Bettingen (Kanton Basel-Stadt, Schweiz) auf Äckern unterschiedliche Steine fand. Als dann in der Primarschule die Steinzeit durchgenommen wurde, verglich ich einige meiner Funde mit den Zeichnungen von steinzeitlichen Werkzeugen, die wir Schüler vom Lehrer bekommen hatten. In der Annahme, dass ich auch steinzeitliche Werkzeuge gefunden hatte, zeigte ich die Funde dem damaligen Kantonsarchäologen Basel-Stadt, Dr. Rolf d’Aujourd’hui. Und in der Tat handelte es sich bei einigen der Funde um Steinwerkzeuge aus dem Neolithikum (Jungsteinzeit, ca. 5500 – 2200 v. Chr.).

Im Februar 1998 fand ich in Bettingen einen Faustkeil aus Quarzit. Es war der damals fünfte Faustkeilfund der Schweiz.
Nebst der Steinzeit interessierte ich mich vor allem für die Römerzeit. Dies aufgrund der Nähe zur berühmten Römerstadt Augusta Raurica, dem heutigen Augst (Basel-Land). Mit 11 Jahren begann ich meine siebenjährige Mitarbeit bei den archäologischen Ausgrabungen von römischen Gebäuderesten am Hochrhein (Baden-Württemberg, Deutschland) unter der Leitung von Dr. Erhard Richter aus Grenzach-Wyhlen.


Im Jahre 1990 als 14 Jähriger entdeckte ich bei Feldbegehungen in Bettingen die bislang grösste neolithische Freilandsiedlung des Kantons Basel-Stadt mit zahlreichen Steinbeilen, Pfeilspitzen, Mühlsteinfragmenten und anderen typischen neolithischen Werkzeugen. In den weiteren Jahren – bis heute - entdeckte ich immer mehr steinzeitliche Funde in Bettingen, insbesondere aus dem Neolithikum.
Angeregt durch die ersten Funde in Bettingen, wusste ich schon als 10 Jähriger, dass ich später Archäologe werden wollte.
1991 nahm ich an römerzeitlichen Ausgrabungen in Augusta Raurica teil.
Im gleichen Jahr – 1991 – war ich in den Sommerferien mit meiner Mutter im Périgord in Südwestfrankreich in der Region Les Eyzies-de-Tayac. Diese Gegend ist berühmt durch ihre zahlreichen paläolithischen Fundstellen und den Höhlen mit Höhlenkunst, darunter die berühmte Höhle von Lascaux. Diese Reise führte dazu, dass mein Hauptinteresse sich schlagartig von der Römerzeit in das Paläolithikum, die Altsteinzeit, verlagerte. Besonders beeindruckt haben mich die verschiedenen Bilderhöhlen mit Malereien und Gravierungen. Nach der Endeckung der Bilderhöhlen von Cosquer (1991) und Chauvet (1994) wusste ich, dass mich nebst dem Paläolithikum die Eiszeitkunst (Höhlen- und Kleinkunst) interessiert, und ich begann mich schon zum damaligen Zeitpunkt darauf zu spezialisieren.

Noch als Schüler nahm ich auch an einer paläolithischen Ausgrabung in Südwestfrankreich teil. Weitere Ausgrabungsteilnahmen erfolgten im Laufe des darauf folgenden Studiums.
Nach der Matur (1996) studierte ich an der Universität Basel Ur- und Frühgeschichte (Hauptfach) und Geologie, Geographie und Ethnologie (Nebenfächer). In der Ur- und Frühgeschichte legte ich meinen Schwerpunkt auf die ältere Urgeschichte, dem Paläolithikum (ca. 2,5 Mio. – 10'000 v. Chr.). Meine Hauptinteressen in dieser langen Zeitspanne sind vor allem das Jungpaläolithikum, die sog. Jüngere Altsteinzeit (ca. 40'000 – 10'000 v. Chr.) und insbesondere die Eiszeitkunst.
Anlässlich einer Teilnahme an einem internationalen Felsbilderkongress in Indien im Jahre 2004 kam ich das erste Mal in Berührung mit nacheiszeitlicher Felsbildkunst und dies führte dazu, dass ich mich mittlerweile für die Felsbildkunst weltweit auch sehr interessiere.


Immer wieder besuche ich die diversen Höhlen mit Höhlenkunst, da diese mich in den Bann ziehen. Mittlerweile kann ich auch in vielen Fällen Höhlen mit Höhlenkunst besichtigen, die für die Öffentlichkeit verschlossen sind, wie z.B. Lascaux in den Jahren 1993 und 1999, Chauvet (2000), Le Gabillou (2002), Le Tuc d’Audoubert (2005) und Les Trois-Frères (mehrmals) in Frankreich.
Auch kam ich schon früh in Kontakt mit zahlreichen Forschern, mit denen ich bis auf den heutigen Tag im Austausch bin.
2003 schloss ich mein Studium an der Universität Basel mit einem Diplom ab. Das Thema meiner Diplomarbeit war „Die anthropomorphen Mischwesen in der paläolithischen Wandkunst Frankreichs und interdisziplinäre Interpretationen“.
Nach dem Ende des Studiums arbeitete ich in diversen archäologischen Museen im In- und Ausland (siehe Tätigkeiten: Museum-/Öffentlichkeitsarbeit).

Bei der Leitung eines Volkshochschulkurses entdeckte ich in mir die Fähigkeit und Freude an der Wissensvermittlung. Später folgten diverse unterschiedliche universitäre Lehrtätigkeiten im Bereich des Paläolithikums (siehe Tätigkeiten: Universitäre Lehrtätigkeiten). Mir liegt sehr viel daran, dass archäologisches Fachwissen verständlich erklärt wird, dies nicht nur an der Universität, sondern auch im Rahmen von Vorträgen für die Öffentlichkeit, populärwissenschaftlichen Publikationen etc.
Seit 2014 leite ich mit zwei Kollegen Erwachsenenbildungskurse zur älteren Urgeschichte und Kulturanthropologie in Basel (siehe Erwachsenenbildung).
Da zahlreiche der archäologischen Fundstellen von Amateurarchäologen entdeckt werden, arbeite ich sehr gerne mit Amateuren zusammen und begutachte und bespreche mit ihnen ihre Funde (siehe Beratung für Amateurarchäologen). Gewisse dieser Funde veröffentliche ich auch in Fachzeitschriften und stelle sie an Kongressen im In- und Ausland vor (siehe Publikationen, Vorträge).

Auch hatte ich schon immer ein Flair für Bücher. Seit 2007 arbeite ich auftragsbezogen für den deutschen BAG-Verlag als Herausgeber einer Reihe über prähistorische Kunst (Höhlen – Felsen – Kunstwerke)und als Lektor/Redaktor im Bereich Urgeschichte (siehe Verlagswesen).
Ausgelöst durch eine Teilnahme am 4. Internationalen Kongress über Mammute und ihre Verwandten in Yakutsk (Ostsibrien) im Jahre 2007, interessiert mich das Thema Mammut und insbesondere die Interaktion zwischen diesem Tier und den damaligen Menschen. Dies ist auch der Grund warum ich nun an immer wieder stattfindenden Mammutkongressen teilnehme.

Nebst der wissenschaftlichen Tätigkeit als Archäologe, liegt es mir sehr viel daran, dieses Fach für jede Person, die sich dafür interessiert, verständlich zu erklären und für dies zu begeistern. Ein interdisziplinärer Ansatz ist für mich wichtig.


anlässlich der anlässlich der internationalen Fachtagung zum 100-jährigen Grabungsjubiläums in der Kleinen Scheuer im Rosenstein „Das Magdalénien im Südwesten Deutschlands, im Elsass und in der Schweiz“ in Heubach, Deutschland, 14.-15.10. 2016
Angefangen mit den ersten archäologischen Funden als Kind und den damit verbundenen Begnungen mit Archäologen, habe ich mittlerweile ein grosses Kontaktnetz mit unterschiedlichen Forschern aus dem In- und Ausland aufgebaut.
2016 habe ich ein CAS Kulturmanagement an der Fachhochschule Nordwestschweiz absolviert. (PDF Link)